Seyed gegrueßt ehrenreyche Ritter, Knappen, Waffenknechte, Kaempfer,Bogenschuetzen, Bannertraeger und alljene die uns da in und auf Creuzburg sonst noch unterstuetzten. Wir moechten euch Dank zollen, denn Ihr wahrt es, die jenes mittelalterliches Burgfest zu eynem unvergesslichen und nie dagewesenen Spektakulum machten. Habet Dank all ihr ehrenreyche die ihr da zu Pfingsten nach Creuzburg eyltet um mit unsereyns Seyt an Seyt den Thueringer Erbfolgekrieg nachzuempfinden.
Mittelalterliches Burgfest Creuzburg vom 27.05.- 29.05.2023
Aber nun doch der Reihe nach und der lesekundige möge uns verzeihen, wenn wir die Ereignisse, die sich da auf und um die Creuzburg zutrugen aus der Sicht des Ritterlagers des Magister Hilarius und deren Kämpen schildern. So begannen wir bereits mitten in der Woche vor dem Burgfest das Lager zu stellen. Mit schwerbeladener Kutsche mussten wir jeden Tag aufs Neue die Creuzburg erklimmen. Von Herold Conradin begrüßt nahmen wir an der altbewährten höchsten Stelle in der Burg den Aufbau des Lagers vor.
Dies zog sich, bis in die frühen Abendstunden des Freitags hin aber dennoch rechtzeitig, um den für den Abend angesetzten Kriegsrat abzuhalten. Für die Brückenschlacht wurde 10. Stunde am Samstag gewählt alle die daran Teilnahmen sollten sich spätestens eine Viertelstunde vorher an der Werra Brücke einfinden.
Samstag Morgen. Die Truppen sind versammelt und bezogen Stellung
Zu unser aller Überraschung gelang dies gut, jeder der um oder in der Burg lagerte fand sich im Ritterlager ein und rüstete sich für den Kampf. Ob Mann, ob Weib oder halbwüchsige jeder wollte bei der Brückenschlacht dabei sein, ob Wasserträger, Bannerträger, Bogenschützen, Räuber, Waffenknechte, Knappen, Kreuzritter, Ritter und alles, was sonst noch Gewandung trug, formierte sich zu einem Trupp, der von der Creuzburg hinunter zu historischen Werra Brücke zog.
Dort wartete Sophie von Brabant mit Ihrem treuesten Ritter.
Die beiden Heere formierten sich, das herzogliche Braunschweiger und das hessische brabantinische Heer rückten von der Liboriuskapelle heran.
Auf der Seite der Creuzburger Verteidiger waren nur wenige Ritter die durch Friedrich von Treffurt befehligt wurden.
Nachdem das Angebot von Sophie von Brabant Ablehnung fand, kam es zur Schlacht, 2-mal konnten die Creuzburger die Angriffe abwehren beim 3. mal brachen alle Dämme,
Noch halten die Linien der Creuzburger
doch die Kräfte schwinden bereits bei den des Kampfes unerfahrenen.
Der Wiederstand ist gebrochen.
Sieg Sophie von Brabant zieht in Creuzburg ein.
wer sich nicht in die Burg retten konnte, fiel den Braunschweigern oder den Hessen zum Opfer.
Friedrich flüchtete mit den seinen grade noch rechtzeitig in die Burg.
Vor der Creuzburg stellte man den Thüringer Verteidigern erneut ein Ultimatum zur Übergabe der Burg.
Ritter Johann Gulden von Günberg das Ultimatum läuft Sonntag zur 12. Stunde ab.
Was für ein Auftakt für das Burgfest, besser konnte es nicht sein. Unterdessen wurde auf dem Markt bereits Handel getrieben. Es folgte die Markteröffnung, die da von dem obersten Magistrate der Stätten und Herold Konradin vorgenommen wurde. Nun konnte alles seinen Lauf nehmen Gaukler, Knappen Schule, Feuerspucker, Magiere, zogen die Zuschauer in ihren Bann. Eine öffentliche Gerichtsverhandlung wie sie sich im Mittelalter zugetragen hatte, fand bei den Zuschauern am Sonntag sehr großes Interesse.
Die Räuber wurden erkannt und Dingfest gemacht
Das Schludeingestänis auf der Sreckbank
Dabei wurde die Funktion einer Streckbank und des Prangers vorgeführt.
Am selbigen Tag kam es dann zur lang erwarteten Torschlacht, viele Zuschauer wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen.
zu spät die Hessen kommen
Letzte Aufforderung zur übergabe der Burg.
Die Thüringer Burgherren erwiesen sich als sturr.
Als die hessisch brabantinschen ,braunschweigischen Truppen durch das Osttor in die Creuzburg eindringen konnten und sich die Burgverteidiger Reinhold von Creuzburg und Friedrich von Treffurt denen entgegenstellten. Wieder schlugen die Creuzburger die Übergabe der Burg aus.
Es kam zur Torschlacht.
Die hessischen Truppen die des Nachts durch den Biengardener Kriegshaufen und durch die Deutschen Ordensritter verstärkt wurden und an diesem Tag erst in die Schlacht eingriffen wurden angeführt durch Simon von Biengarden.
Dennoch vermochten es die Angreifer nicht in 3 Anläufen die Creuzburg
einzunehmen.
Von ihrer erhöhten Stellung aus gelang es den Kämpfern um Reinhold von Creuzburg und Friedrich von Treffurt die Angreifer zu besiegen.
Jubel, Kriegsgeschrei, dass klingen von Rüstung und Schwert ließen nicht nur Besucherherzen höherschlagen.
Sehr zur Freude aller die an den Kämpfen teilgenommen hatten gingen jene ohne Blessuren vom Schlachtfeld.
Nach geschlagener Torschlacht in dem die Verteidiger der Creuzburg siegten. An diesem Tage hörte man noch oft Trinksprüche der Ritter über die Burg hallen in den manch Besucher mit einstimmte.
Es wurde aber nicht nur gekämpft an jenen 3 Tagen zu Pfingsten, so wurde Waffen und Rüstungspflege betrieben, um Gretlin vom Bermberge versammelten sich vielmals Volk um zusehen der Kunst des Gürtelwebens.
Foto Daniela Bärbaum
Des Nachts versammelte man sich in den Lagern in und um die Burg um zu erzählen Geschichten aus früherer Zeit, Lieder zu singen die handelten von Kämpfen, Wagemut und Freundschaft auch erklang das Lautenspiel des Friedrich von Treffurt im Räuberlager gar vor dem Tore der Stadt.
Foto Daniela Bärbaum
Am Pfingstmontag gingen wir es ruhiger an, die Schlachten waren geschlagen auf dem Programm stand für uns die Markteröffnung die Knappenschule des Magister Hilarius und das Tavernenspiel das wir in dieser Art das letzte Mal aufführen wollten. Wie geplant so auch geschehen, wieder hatten wir selbst viel Spaß bei all unseren Auftritten aber sehet selbst.
Ein sehr begehrter Gegner, der,,Schwarze Ritter" hier Chrispianus von Erfurtia
Auch Jungfer Even von Moosebach die Ungestüme wurde oft gefordert .
Besonderer Höhepunkt ist da immer wieder die Erstürmung des Schildwalles durch die Kinder,
mit lauten Kriegsgeschrei stürmen die kleinsten den Schildwall der Ritter.
Nach mehrmaligen anrennen auf den Schildwall hatten die Kinder freudeskreischend die Ritter nieder geworfen.
Foto Daniela Bärbaum
Den Abend genießend blieben wir noch eine weitere Nacht auf der Creuzburg, wir staunten nicht schlecht als da bis tief in die Nacht ausgelassen gefeiert wurde und an unserer Tafel an und ab Gäste weilten und somit dem Burgfest Creuzburg 2023 einen zusätzlichen würdigen Ausklang bescherten.
Ich möchte mich bei allen die bei den Kämpfen, bei der Knappenschule, bei der Gerichtsverhandlung bei den Markteröffnungen, beim Auf und Abbau des Lagers in und um die Creuzburg mitgewirkt und geholfen ein ganz großes Dankeschön sagen. Ihr habt dieses Fest getragen und zu dem gemacht, was es war. Eine gelungene Zeitreise ins Mittelalter.
Fotos A. Regensburger , Creuzburg
Text: Olal von Bermberg, Ruhla
17.-21.05. Heerlager Wasserburg Aue
Am späten Nachmittag des 17. Tages des 5. Monats erreichten wir mit unserem Tross die Wasserburg zu Aue nahe Wanfried. Schon aus der Ferne erblickten wir jene 3 Mannen, die unter dem Banner der 3 Keiler ihr Lager vor jener Burg aufgeschlagen hatten. Unser nahen kündigten wir mit dem Rufhorn unseres eisernen Rosses an. Als wir das Lager der Keiler erreichten empfingen uns diese 3 sehr freundlich so wurde sofort unser Ankommen mit einem wohl gezapften überaus schmackhaften Becher schwarzen Gerstensaftes gewürdigt. Unsereins erfreute die 3 Herren mit Würzwein und Met aus Thüringer Landen. Als plötzlich ein weiter Tross auftauchte, jene führten ein mir wohl bekanntes Banner mit sich. Es war Bruder Augustus von der einstigen Komturei Westphalen mit den uns vieles verband. Die Freude über dessen erscheinen kannte keine Grenzen. Nach freundschaftlicher Begrüßung machten wir uns daran unsere Lager aufzubauen. Feuerstätten und Nachtlager zurichten. Tross um Tross erreichte die Stätten an der Wasserburg Aue und der Plan füllte sich zusehends mit gleichgesinnten die hier sich messen wollten in den ritterlichen Tugenden zur Vorbereitung für die anstehende Schlacht auf Creuzburg.
Die kommenden Nächte sollten kalt werden, wohl denen die ein warmes Nachtlager ihr Eigen nennen konnten und ausreichend Felle mitführten. Am nächsten Tag, der da war Christi Himmelfahrt tat ein jeder was er so zu tun musste. Neuankömmlinge errichteten ihre Lager, andere schliffen ihre Schwerter und richteten ihre Schilde her, wieder andere besserten Rüstung und Kleidung aus. Essen wurde bereitet und der eine oder andere Trunk genommen. Jene die nichts tun hatten genossen die wärmende Sonne und sahen neugierig den anderen zu. Abends in dem Lagern die Feuer brannten an den versammelten sich all die Freunde die jeder über Jahre schätzen wuste und lieb gewonnen hatte. Bis tief in die Nacht hallten Trinksprüche und Lieder von Kampf, Liebe und Tod handelten. Da störte auch nicht das blöken der Schafe die sich offensichtlich durch irgend etwas gestört fühlten. Am Tag nach Christi Himmelfahrt wurde gemeinsam bestimmt was für Speysen für die abendliche Tafel zubereitet werden solle und was dazu noch auf den Markte bei den Händlern zubeschaffen sei.
Jene die sich in den ritterlichen Tugenden üben wollten fanden sich zum Bogenturniere am Wassergraben der Burg ein, zur gleichen Zeit wurden die Schachfiguren auf den dazugehörigen Brettern gestellt jeder der es verstand Schach zu spielen konnt sich beweisen. Nachmittags versammelten sich überaus zahlreiche Kämpfer zu einigen Waffengänge
zu vorderst Mann gegen Mann hernach Kampf Seit an Seit, um sich zu üben, was da am nächsten Tage kommen sollt.
An der mitten im Lager aufgestellten herrschaftlichen Tafel warteten die edlen Damen und Herren gespannt auf das wohlduftende durch die Lagerköche bereite Mahl. Aufgetragen wurde ein herzhaftes Gulasch mit rotem Kraut und Absknödel hernach wurde eine leckere Nachspeis aus Früchten und Jogurt gereicht. An jener Tafel so konnt man vernehmen sehen wie Leiber und Wanst mit der überaus schmackhaften Speysen gefüllt wurden bis bei einigen Gürtel und Riemen zum bersten gespannt waren
Auch an dieser Abend sollt kein Ende sein.
Am Tage vor dem Sonntag kamen Besucher zuhauf auf die Wasserburg in Aue. Ob Mann, Weibe oder Kinde sie kamen, um zu sehen und zu staunen, wie man da im Mittelalter gelebt, gearbeitet, gekämpft und gekleidet war.
Auch konnten jene neugierige, Handel treiben, den Kampfvorführungen der Ritter gebannt zusehen, speisen und suffen nach Lust und Laune bis das Kriegs Horn ertönte.
Am späten Nachmittag kündete jenes Horn den Höhepunkt des Tages an. ,,Die Bückenschlacht" um die Wasserburg Aue.
Bogenschützen besetzten die Zinnen der Burg, vor und hinter der Brücke die über einen Wassergraben hin zur Burg führt, bezogen 2 mittelalterliche Heere Stellung.
Nach dem die Hauptleute die Bedingungen verhandelten und keine der beiden Heere sich zurückziehen wollt kam es zur Schlacht.
Die Bogenschützen in der Burg ließen ein Pfeilhagel auf die Angreifer aus dem thüringischen Treffurt nieder gehen. Dann griffen sie an.
Dreimal versuchten die Thüringer Truppen des Friedrich von Treffurt die Burg zu nehmen 3mal hielten die Ordensritter stand und zerschlugen das angreifende Heer.
Freude und ausgelassene Stimmung bestimmte fort an den das Geschehen, bot man jenen Besuchern doch einen tollen Tag im Mittelalter.
Am nächsten Tag hieß es Abschied zu nehmen von Freunden vom Mittelalter und vom einfachen und entspannten zusammen sein von gleichgesinnten die jenem Hobby mit Leidenschaft verfallen seyen.
Text: OLaf von Bermberg
Commentaires